Wie die fleißigen und treuen Leser meines Blogs wissen wurde diese Woche Ceres an meinem Orrery (Zum Orrery-Projekt) angebracht. Da ich selbst zwar Ceres kenne, mich aber nicht mit diesem Zwergplaneten beschäftigt habe, möchte ich das einfach nachholen und die Gelegenheit nutzen gleich mal einen Artikel über Ceres zu schreiben.
Man sollte sich als Hobby- oder Amateurastronom wenigstens ein wenig in seinem Sonnensystem auskennen.
Ceres wurde am 1. Januar 1801 von G. Piazzi entdeckt. Sie galt lange Zeit als Asteroid. Seit 2006 wird sie zur Gruppe der Kleinplaneten gezählt.
Der Name Ceres stammt von der römischen Göttin des Ackerbaus (Bei Wikipedia: römischen Göttin des Ackerbaus).
Daten von Ceres
Hier nun einige Daten zu Ceres.
Zum einen ist Ceres in der Asteroiden-Wolke zwischen Mars und Jupiter zu finden und ist dort der größte Körper.
Ceres befindet sich in einem Abstand von 2,77 AE zur Sonne, in der Mitte des Asteroidengürtel. Sie braucht 1682 Tage für einen Umlauf um die Sonne.
Die Periheldistanz beträgt 2,54 AE, die Apheldistanz 2,99 AE. Die Umlaufbahn ist um 10,6° gegen die Ekliptik geneigt. Die Bahnexzentrizität beträgt 0,080.
Da Ceres ein recht helles Objekt ist, kann sie schon mit dem Fernglas entdeckt werden.
Im Moment ist Ceres nur am Morgenhimmel zu entdecken. Sie befindet sich in der Nähe von Waage und Skorpion.
Interessant ist die Masse und die Größe von Ceres.
Ceres ist das größte Objekt im Asteroidengürtel. Der Durchmesser von Ceres beträgt 980 km. Ceres vereinigt ca. 30% der Gesamtmasse des Asteroidengürtel. Hierbei besitzt sie eine Masse von 9,35 × 1020 kg. Das entspricht dem 6390ten Teil der Erdmasse.
Die Rotationsperiode beträgt 9,075 Stunden, die mittlere Dichte wird mit 2,077 ± 0,036 g/cm3 angegeben.
Die Zusammensetzung von Ceres seht Ihr im folgenden Bild.
Warum ist nun Ceres bei der Entstehung des Sonnensystems kein Planet geworden?
Trotz des planetenähnlichen Aufbaus wurde aus Ceres kein richtiger Planet. Vermutlich verhinderte die starke Gravitation des benachbarten Jupiter, dass Ceres genügend Masse ansammeln konnte, um sich von einem Planetoiden zu einem großen Planeten zu entwickeln.
Auch der Besuch des Zwerg- bzw. Kleinplanet Ceres steht an. Die Raumsonde Dawn soll 2015 Ceres besuchen und mehrere Monate lang beobachten. Man erhofft sich davon einen besseren Wissensstand über den Aufbau von Ceres und dessen Entstehung. Bevor die Sonde aber bei Ceres eintrifft, wird Vesta erforscht. Das erlaubt einen Vergleich zwischen den beiden Planetoiden.
Hier die Daten als Tabelle:
Zwergplanet Ceres | |
---|---|
Eigenschaften des Orbits | |
Große Halbachse | 2,767 AE (413,94 Mio. km) |
Perihel – Aphel | 2,546 – 2,987 AE |
Exzentrizität | 0,0796 |
Neigung der Bahnebene | 10,59° |
Siderische Umlaufzeit | 4,602 a |
Synodische Umlaufzeit | 467 d |
Mittlere Orbitalgeschwindigkeit | 17,909 km/s |
Physikalische Eigenschaften | |
Äquator- – Poldurchmesser* | 975 – 909 km |
Masse | 9,35 · 1020 kg |
Mittlere Dichte | 2,077 g/cm3 |
Fallbeschleunigung* | 0,27 m/s2 |
Fluchtgeschwindigkeit | 0,51 km/s |
Rotationsperiode | 9 h 4 min 30 s |
Neigung der Rotationsachse | 4° |
Geometrische Albedo | 0,09 |
Max. scheinbare Helligkeit | 6,7m |
Temperatur* Min. – Mittel – Max. | 167 K (–106 °C) |
*bezogen auf das Nullniveau des Zwergplaneten | |
Sonstiges | |
Entdecker | G. Piazzi |
Datum der Entdeckung | 1. Januar 1801 |
Weblinks:
Ceres bei Wikipedia
In der Sendung “Welt der Wunder” vom 1.8.2010 wird auf dem Kleinplanet Ceres ein Ionenantrieb installiert, um diesen in Richtung Erde zu beschleunigen. Ceres soll dann in einem Abstand von ca. 100000 km an der Erde vorbeifliegen und dabei die Erde auf eine nähere Umlaufbahn zur Sonne bringen, um diese aus der direkten Kollisionsbahn eines grossen Asteroiden zu bringen. In der Animation wird der Ionenantrieb auf Ceres in unmittelbarer Nähe der Eisschmelz-, bzw. Wassergewinnungs-Anlage installiert. Der Wasserbedarf für die Aktion wird auf ca. 5% der Eismasse von Ceres geschätzt. Was passiert mit einem Ionenantrieb der so nah an der “Treibstoffgewinnung” steht? Der Antrieb senkt sich ab, die Verankerung wird instabil und damit vollkommen unkontrollierbar. Die Eisschmelzanlage müsste also weit weg vom Ionenantrieb installiert werden, womit die Zuleitungen lang werden. Bei den vorherrschenden, extrem tiefen Temperaturen wären also extrem aufwändige Isolierung der Rohrleitungen, bzw. eine Beheizung der Rohrleitungen erforderlich. Mich würde interessieren, ob sich aktuell irgendwelche wissenschaftlichen Arbeitsgruppen ernsthaft über eine durchführbare technische Realisierung Gedanken machen. Ich vermute mal nicht, denn solange die internationale Politik für diese Forschung keine Gelder zur Verfügung stellt, wird gar nichts passieren. Und wnn’s dann eines Tages erforderlich wird, wird die Politik Jahre lang diskutieren bis es schliesslich für alle Lebewesen auf der Erde zu spät ist.
Die Entstehung des Asteroidengürtels
Die These, die Felsbrocken des Asteroidengürtels wären ein Überbleibsel aus der Entstehungszeit unseres Sonnensystems, die sich nicht zu einem Planeten geformt haben, ist falsch. Denn es ist mittlerweile erwiesen, dass die Asteroiden zwischen Mars und Jupiter Bruchstücke sind, die Bestandteil von etwas Größerem waren. Zudem waren diese Bruchstücke aufgeschmolzen und somit einer enormen Hitzeeinwirkung ausgesetzt.
Auch die Schlussfolgerung daraus, größere Asteroiden wären miteinander kollidiert, wodurch sich die kleineren Bruchstücke und die enorme Hitzeeinwirkung erklären lassen, ist haltlos. Denn Kollisionen zwischen Asteroiden sind sehr selten und werden völlig überschätzt, dass sie stets einen Trümmerhaufen von noch kleineren Stücken verursachen würden. Im Normalfall werden bei den meist harmlosen Zusammenstößen der Asteroiden kaum Bruchstücke erzeugt, die nicht mal annähernd das riesige Trümmerfeld des gesamten Asteroidengürtels erklären können – geschweige denn, dass sich dadurch die Schmelzung der Asteroiden erklären ließe.
Tatsächlich wird in der Frühzeit unseres Sonnensystems ein Komet mit einem Planeten kollidiert sein, durch dessen Zerstörung sich das gigantische Trümmerfeld entlang der ehemaligen Umlaufbahn des Planeten eher beschreiben lässt. Deshalb wären die Zwergplaneten Ceres und Pallas keine Asteroiden, sondern ehemalige Monde des Planeten ‘Astro’ gewesen. Bei dieser Kollision könnten sogar mehr als 50 % des Planeten in alle Richtungen weggeschleudert worden sein.
Wenn diese These einer kosmischen Zerstörung eines Planeten irgendwie der Wahrheit entsprechen soll, müssten als Mindestbeweis auch Überreste des zerstörten Kometen im Asteroidengürtel vorhanden sein. Diese Bruchstücke, die von der Ferne wie Asteroiden aussehen, müssten aber typisches Kometen-Material aufweisen, wodurch dieser Theorie ein erstes wichtiges Indiz zukommen würde. Vgl. die These des Buchs: “KOMETEN AUF KOLLISIONSKURS Gefahr aus dem All” (auch im Web).